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Es war Einmal...

Macht es Euch gemütlich und lasst Euch auf einen Kurztrip ins Jahr 2007 entführen, wo in Mailand alles begann. Im März traten Nicole und ich den ersten Shoppingtrip nach Mailand an, im Gepäck lediglich den obligatorischen Reiseführer von Marco Polo.  

Überhaupt nicht vorbereitet, kamen wir am Flughafen in Bergamo an, setzten uns ins nächste Taxi und fuhren zu unserem Hotel. Dort eingecheckt streiften wir durch die Stadt und kauften alles was uns in die Hände fiel.

Sightseeing war damals lediglich ein Randthema. 

 

Abends verirrten wir uns in überteuerte Restaurants welche uns immer wieder empfohlen wurden. Leider waren diese noch dazu grottenschlecht.

 

Diese Unerfahrenheit in Sachen Kaufrausch, kam am letzten Tag der Reise ans Tageslicht, als wir uns eine extra Tasche kaufen mussten um das Erstandene auch adäquat für den Flug verstauen zu können. 

 

Letztlich war dies der Beginn für meine enorme Leidenschaft für Mailand.

So wurde diese Reise zum jährlichen MUSS, dies bereits seit 13 Jahren.

 

2010 folgte die Wiederholung mit einem kleinen Abstecher nach St. Moritz, dies ist jedoch eine eigene Geschichte.

 

Seit 2011 ist meine ständige Begleiterin meine beste Freundin, Moni.

 

Über die Jahre kann man ja diverse Highlights einfangen, meines welches mich immer wieder zum Schmunzeln bringt ist jenes, aber lest selbst:

"Wenn der Papst zum Follower wird"

2015 hatte ich bereits das Vergnügen, dass New York im Ausnahmezustand war, weil der Papst seine Ehre erwies.

Damals dachte ich mir, dass passiert einem nur einmal. Großer Fehler!

 

März 2017, gleich nach dem Frühstück machten wir uns auf zum Dom. Dieses Mal wollten wir mit Sightseeing beginnen. Mit der M1 Richtung Station Del Duomo. Dort fast angekommen, wurde uns durch die Lautsprecher mitgeteilt, dass der Zug nicht in unserer Haltestelle stehenbleiben wird. So gingen wir eine Station zu Fuss zurück und stellten mit Erschrecken fest, dass der Domplatz komplett gesperrt war. Moni scherzte noch und meinte, der Papst ist doch nicht in Mailand.

Meine Güte, haben wir herzhaft gelacht. 

Ich sprach eine Dame an, die offensichtlich für die Sicherheit sorgte und fragte was hier los sei. 

Ihre Antwort, traf mich mit voller Wucht...denn der Papst war wirklich hier.

Blass und mit hängenden Mundwinkeln drehte ich mich zu meiner besten Freundin. Promt fing sie wieder an zu lachen, denn sie wusste anhand meines Gesichtsausdruckes, sie hatte recht.

 

Einerseits nahm ich es persönlich, anderseits, wer kann schon von sich behaupten so einen berühmten Follower zu haben.

"Auf Entdeckungstour"

2019 schafften wir es endlich den Dom zu besichtigen. Eintrittskarten können Vorort um EUR 3,-- erworben werden. Ich empfand den gotischen Stil als enorm drückend, aber dies ist ja bekanntlich Ansichtssache. Schräg gegenüber findet man die Großen der Designerwelt, wie Gucci, Prada usw. in der Galleria Vittorio Emanuele II wieder. Wer also Kleingeld übrig hat, ist hier goldrichtig. 

 

Neben den typischen Hotspots, möchte ich hier auf zwei besonders eingehen. Das Castello Sforzesco war einst eine Verteidigungsburg welche in der Altstadt von Mailand zu finden ist. Der Eintritt ins Schloss ist kostenlos. Kunstliebhaber können aktuell die Werke von Leonardo da Vinci besichtigen. Es empfiehlt sich, das Schloss zeitig anzusehen, da dies ab der Mittagszeit aufgrund der Menschenmassen schier unmöglich wird.

 

Solltet Ihr genug von den Gemäuern des Schlosses haben, empfehle ich, die Seele im angrenzenden Simplonpark baumeln zu lassen. Wer hier Augen und Ohren spitzt kann hier einiges Sehenswertes entdecken. Nach ein paar Schritten fiel uns eine Gruppe Bauchtänzerinnen auf, die leidenschaftlich zur Musik tanzten. Wir setzten uns auf eine Bank, gönnten unseren Beinen eine Erholungsphase und beobachteten dieses schöne, entspannende Schauspiel.

 

Nach ein paar weiteren Schritten entdeckten wir im Teich Wasserschildkröten, die in der Sonne badeten und Enten mit ihren Küken. Ein besonders Highlight ist die Brücke der Meerjungfrauen auf der Ponte Delle Sirenette, wo sich 4 Statuen der Meerjungfrauen wieder finden.

Sehenswert sind weiters die große Statue Napoleons III und der Friedensbogen Arco della Pace. 

Mittlerweile machte sich das Gefühl des Hungers breit, so schlenderten wir zurück zum Castello, vorbei am Springbrunnen, über die Via Dante, weiter Richtung Dom. Die letzten Meter über die Via Torino zum Granaio.

 

Erschöpft liessen wir uns an einem Tisch vor dem Restaurant nieder. Zu empfehlen sind Pasta wie auch Fischgerichte, sowie Aperolspritzer. Ganz klar nicht zu empfehlen ist, einen Grande Latte Macchiatto zu konsumieren, denn dieser kostet EUR 10,-- und ist nicht trinkbar. 

 

Wer nach einem ausgiebigen Essen noch Platz für eine Nachspeise findet, der muss hier unbedingt noch ein Eis geniessen. 

Kurz und knapp, das Eis ist hier der Hammer. Es wäre eine Sünde dieser Versuchung nicht nachzukommen.

 

Ich habe mal "gehört", es soll Frauen geben, die nach drei Kugeln Eis noch zwei weitere verdrücken können.

 

Ob ich solche kenne, natürlich NICHT...

Zum Shoppen empfehle ich ganz klar die Corso Buenos Aires. Welch' Überraschung, auch unser Hotel befindet sich auf dieser Einkaufsstraße. Egal ob mit dem Flugzeug oder mit dem Auto, es hat beides seinen Reiz. Mit dem Auto hat man zusätzlich die Chance, auch Möbel oder Dekorationsstücke einzukaufen. Garagen sind Raritäten in Mailand. Nicht nur, dass sie teuer sind, haben Menschen Schwierigkeiten die nicht so versiert im Einparken sind. Stellplätze sind für größere Autos viel zu klein und nur mit extra viel Fingerspitzengefühl mittels einfädeln möglich.  

 

Es heisst auch nicht, das man immer fündig wird, was man gerade sucht. In den letzten 13 Jahren kam es auch vor, dass der Stil nicht dem Eigenen entsprach und man die Kreditkarte schonte.

 

2019 war dies nicht so ganz der Fall...

"Zu Teuer? Augen zu und Karte durch!"

Wenn man schnell genug die Karte zückt, erst zu überlegen beginnt wenn man schon bezahlt hat, tut es nur halb so weh, versuche ich mir zumindest immer einzureden.

Mailand ist meistens zwei Saisonen in Punkto Mode voraus. So hat man die Möglichkeit, sich vorab schon einzustellen, wo der Trend hinführt. 

 

Spannend finde ich, dass man immer wieder kleine Highlights findet, wenn man gar keine braucht oder sucht. So kam es wie es kommen musste. Meine beste Freundin suchte eine Sonnenbrille, ich probierte parallel planlos herum. Resümee: Ich war eine Sonnenbrille reicher, sie sucht heute noch. 

 

Ganz "gefährliche" Geschäfte für Damen:

I*am, Contigo, Coccinelle, Parfois, Yamamay und Altre.

 

Für Herren:

Celio und Clayton

 

GROM, ein weiters Eisgeschäft, zu finden ebenso auf der Corso Buenos Aires, sollte ebenfalls probiert werden. Sensationelle Kreationen, absolut lecker in Bio-Qualität. Wer jetzt nicht extra wegen einer Kugel Eis nach Italien fahren möchte, hält einfach beim nächsten Einkauf im Kühlregal die Augen offen.

 

Gesamt betrachtet, hat Mailand viel mehr als Shopping zu bieten. Von Kunst und Kultur über Kulinarik und Botanik wird hier alles geboten. Wer mich jetzt fragt, ob es nach so vielen Trips nach Mailand langweilig wird, dem muss ich ein ganz klares NEIN liefern. 

 

Mailand ist und bleibt einzigartig, egal zu welcher Jahreszeit.

 

Bis zum nächsten Mal!

Ciao, bella Italia!

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